Jeden vierten Euro ihres verfügbaren Einkommens legen die Deutschen auf die Seite: Laut Statistischem Bundesamt ist die Sparquote im ersten Quartal dieses Jahres auf 23,2 Prozent gestiegen. Wer bei einem stabilen Einkommen zuletzt wegen der vielfältigen Einschränkungen den Konsum zurückgefahren hat, bei dem hat sich während der Corona-Monate womöglich eine stattliche Summe auf dem Konto angehäuft.
Drei Gründe sprechen dafür, das Geld nicht auf dem Konto liegen zu lassen:
Zinsen zu bekommen ist auch auf dem Sparbuch aktuell nicht möglich. Immer mehr Banken und Sparkassen verlangen stattdessen Negativzinsen. Das ist oft schon der Fall, wenn Kunden Beträge ab 25.000 Euro auf dem Konto parken. Hintergrund: Die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank stellen die Banken vor Probleme, deswegen reichen viele die Kosten weiter. Mittlerweile tun das laut dem Vergleichsportal Verivox 377 Banken.
Wer mehr als 100.000 Euro auf dem Konto liegen hat, sollte aus einem weiteren Grund handeln. Denn nur bis zur Summe von 100.000 Euro sind Guthaben im Falle einer Bankpleite durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Darüber hinaus besteht bei vielen Banken Schutz durch freiwillige Einlagensicherungsfonds. Auf diesen erweiterten Schutz haben Anleger allerdings keinen einklagbaren Anspruch. Wer sein Risiko verringern will, sollte höhere Beträge also auf mehrere Banken aufteilen.
Doch egal, auf wie vielen Konten das Geld liegt, von der Geldentwertung wird es dort nicht verschont. Die Inflationsrate ist in den vergangen Monaten angestiegen. Sie lag im Juli bei 3,8 Prozent – der höchste Wert seit dreizehn Jahren. Die Kombination aus niedrigen Zinsen und einer – wenn auch möglicherweise nur vorübergehend – übermäßig anziehenden Inflation sorgt dafür, dass der Kaufkraftverlust deutscher Sparer in diesem Jahr einen Rekordwert erreichen dürfte. Allein zwischen 2017 und 2020 haben Sparer mit Geld in Sichteinlagen etwa 79 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag von Union Investment.
Verbleibende Kaufkraft von 100.000 Euro bei einer Inflationsrate von zwei Prozent im Jahr
Die Tabelle zeigt, dass bei der von der Europäischen Zentralbank angestrebten jährlichen Teuerung von zwei Prozent nach zehn Jahren fast ein Fünftel der Kaufkraft verloren ist. Um das eigene Vermögen zu schützen, sollte man es also keinesfalls unverzinst herumliegen lassen. Der Teil, der für ungeplante Ausgaben kurzfristig zur Verfügung stehen soll, kann auf einem Tagesgeldkonto gut aufgehoben sein – hier lässt sich bei manchen Banken durch Minizinsen immerhin ein Bruchteil des Wertverlustes durch die Inflation ausgleichen.
Für die langfristige Geldanlage kann sich eine breit gestreute Investition am Kapitalmarkt lohnen. Auf lange Sicht bieten Aktien hier die höchsten Renditeaussichten. Allerdings kann der Wert des Depots im Auf und Ab der Märkte schwanken. Je nach Anlageziel, Zeithorizont und Risikobereitschaft sowie -tragfähigkeit haben Anleger mehrere Optionen, die sich zum Beispiel mit einer gemanagten Geldanlage in ein günstiges und breit gestreutes ETF-Portfolio umsetzen lassen.
Option 1: Wer vor allem Negativzinsen vermeiden und sein Geld vor der Inflation schützen möchte, der kann mit vergleichsweise niedrigem Risiko investieren. Das heißt er entscheidet sich typischerweise für Anlagestrategien, bei denen eher geringe Schwankungen zu erwarten sind. In der digitalen Vermögensverwaltung von ºÚ°µ±¬ÁϹٷ½ stehen zwei Modelle zur Auswahl: nachhaltige Portfolios mit Zielaktienquote und Portfolios mit dynamischem Risikomanagement. Bei den nachhaltigen Anlagestrategien kommt für einen risikoaversen Anleger ein Portfolio ohne oder mit niedrigem Aktienanteil in Frage (ESG 0 bis ESG 20, wahlweise mit Gold- und Rohstoffbeimischung). Hier bestehen die Portfolios ganz oder größtenteils aus Anleihe-ETFs, die Staats- und Unternehmensanleihen beinhalten.
Option 2: Wer mittel- beziehungsweise langfristig Vermögen aufbauen möchte, der kann mit mehr Risiko investieren. Statistiken zeigen, dass Anleger mit einer breit gestreuten Anlage in Aktien ab einem Anlagezeitraum von 15 Jahren in der Vergangenheit keinen Verlust gemacht haben. Man muss allerdings Schwankungen aushalten – für viele Anleger dürfte eine Strategie das Richtige sein, die nicht ausschließlich auf Aktien setzt. Sie können etwa ein nachhaltiges Portfolio mit 70 Prozent Aktien wählen (ESG 70/ESG 70 Gold), die Aktienquote lässt sich in Zehnerschritten aber bis auf 100 Prozent (bis zu 90 Prozent bei Portfolios mit Gold- und Rohstoffanteil) erhöhen. Beim dynamischen Risikomanagement kommen für Anleger mit dem Ziel des langfristigen Vermögensaufbaus und entsprechender Risikotragfähigkeit Portfolios der Kategorien VaR 20 % bis VaR 25 % in Frage.
Wer eine höhere Summe anzulegen hat, kann diese auf Portfolios verschiedener Risikokategorien aufteilen und so beispielsweise einen Inflationsschutz- und einen Vermögensbaustein anlegen. Dabei gilt bei ºÚ°µ±¬ÁϹٷ½ für jedes Portfolio die Mindestanlagesumme von 10.000 Euro. Anleger können wahlweise Portfolios der beiden Modelle – ESG und VaR – kombinieren.
400 Milliarden Euro vererben und verschenken Deutsche jährlich laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin. Die durchschnittliche Erbschaft in den vergangenen 15 Jahren betrug inflationsbereinigt 85.000 Euro.
Wer in den letzten Monaten ein kleines Vermögen auf dem Girokonto angesammelt oder etwa durch eine Erbschaft erhalten hat, stellt sich vielleicht die Frage, ob er die ganze Summe direkt anlegen oder abwarten soll. Anfang August 2021 befinden sich die Aktienmärkte auf historischen Hochs. Manche rechnen daher mit einem möglichen Kurssturz. Soll der Anleger also abwarten, den Betrag in Raten oder auf einen Schlag investieren?
Abzuwarten birgt die Gefahr, einen anhaltenden Aufwärtstrend am Aktienmarkt zu verpassen. Bei der Frage nach Einmalanlage oder phasenweisem Einstieg spricht die Statistik klar für die Sofortanlage der ganzen Summe. Am Beispiel des MSCI World haben wir für einen früheren Blogbeitrag errechnet, dass die Einmalanlage den Sparplan in gut 75 Prozent der Fälle geschlagen hat – auch unter Berücksichtigung des Durchschnittskosteneffekts. Der besagt, dass bei einem festen monatlichen Sparbetrag Anleger bei fallenden Kursen mehr Anteile erwerben, während sie bei steigenden Kursen für die Summe eine geringere Anzahl an Papieren erhalten. Sollten die Kurse über einen längeren Zeitraum fallen, zahlt ein monatlich Anlegender einen niedrigeren Durchschnittspreis für ihre Anteile als der Einmalanleger. Da Aktienkurse aber langfristig steigen, tritt in der Praxis eher der umgekehrte Effekt ein und die Einmalanlage ist profitabler. Zudem: Bei einem langen Anlagehorizont können sich die Aktienkurse nach einem Abschwung erholen. Einmalanleger können Phasen sinkender Kurse also einfach aussitzen. Unterm Strich profitieren sie in den meisten Fällen davon, dass sie von Beginn ihres Anlagezeitraums an mit der gesamten Summe an den langfristig steigenden Kursen teilhaben.
Wer sich dennoch unsicher ist, kann beide Arten miteinander kombinieren. So ist eine Einmalanlage bei unserer ETF-Vermögensverwaltung bereits ab 10.000 Euro möglich. Das restliche Vermögen kann in Form eines Sparplans schrittweise angelegt werden. Die monatliche Rate kann der Anleger ab einer Mindestsumme von 25 Euro frei wählen.
Risikohinweis – Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen. Wir erbringen keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Sollte diese Website Informationen über den Kapitalmarkt, Finanzinstrumente und/oder sonstige für die Kapitalanlage relevante Themen enthalten, so dienen diese Informationen ausschließlich der allgemeinen Erläuterung der von Unternehmen unserer Unternehmensgruppe erbrachten Wertpapierdienstleistungen. Bitte lesen Sie auch unsere Risikohinweise und Nutzungsbedingungen.
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