Wer sich viel mit den Börsen beschäftigt, mag verzweifeln an der Tatsache, dass so wenige Bürger hierzulande auf Aktien setzen. Ein Grund dafür ist sicher, dass sich Menschen oft schwertun damit, die Risiken eines Aktien-Investments richtig einzuschätzen. Deshalb sind auch viele, die sich doch aufs Börsenparkett wagen, „Zocker“. Sie hoffen auf den großen Wurf. Darauf, Aktien wie Amazon oder Apple vor dem großen Kursanstieg zu erwischen. Doch wie realistisch ist das? Wissenschaftliche Studien belegen immer wieder, dass es aussichtslos ist, die Überflieger im Voraus identifizieren zu wollen. Und selbst wenn es mal gelingt, realisieren die meisten Anleger viel zu früh ihre Gewinne. Oder sie steigen mit Verlusten aus, wenn die Aktien zwischenzeitlich einbrechen. Denn der Anstieg der Highflyer verläuft in der Regel nicht geradlinig, sondern weist heftige Rückschläge auf. Dennoch jagen viele ihrem Anlegertraum nach und folgen heißen Tipps, die sich letztlich doch meist als Rohrkrepierer entpuppen.
Die Folge: Obwohl Aktien langfristig eine sehr renditestarke Anlageklasse sind, verdienen viele Anleger an der Börse kein Geld. Denn sie haben keine Strategie, sondern kaufen und verkaufen aus dem Bauch heraus. Häufig investieren sie dabei auch viel zu große Summen in einzelne Werte, weil sie sich von diesen ganz große Gewinne versprechen. Geht die Rechnung nicht auf, gerät das gesamte Depot ins Trudeln. Wer so vorgeht, wird an der Börse dauerhaft kaum erfolgreich sein.
Schon der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass es gefährlich ist, große Wetten einzugehen. Ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor lautet daher: Sie sollten Ihr Kapital – und damit das Risiko – breit streuen. Investiert ein Anleger die Hälfte seines Kapitals in ein Investment und dessen Kurs bricht um 30 Prozent ein, sinkt der Wert des Gesamtdepots um 15 Prozent, wenn sich die anderen Papiere nicht bewegen. Entfallen dagegen nur 10 Prozent des Kapitals auf dieses eine Investment, sind die Folgen für das Gesamtdepot mit einem Verlust von lediglich 3 Prozent überschaubar.
Der grundsätzliche Gedanke der Risikostreuung (Diversifikation) ist leicht nachvollziehbar. Aber es bleibt die Frage, wie man ein Depot diversifiziert. Eine Antwort darauf gibt die in den 50er Jahren entwickelte Moderne Portfoliotheorie (MPT), für die der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Harry Markowitz 1990 den Nobelpreis erhielt. Sie liefert eine mathematische Formel, mit der sich die erwarteten Renditen und Risiken eines Portfolios berechnen lassen. Mehr noch: Man kann den „optimalen‟ Depotmix ermitteln. Der soll das geringste Risiko bei vorgegebener Zielrendite liefern oder die höchste Rendite bei vorgegebenem Risikolimit.
Zur Berechnung benötigt man drei Arten von Parametern: die erwarteten Renditen der Wertpapiere, ihre Standardabweichungen als statistisches Maß für das Risiko und die sogenannten Korrelationen. Letztere geben den Zusammenhang zwischen den Kursen zweier Wertpapiere wieder und nehmen Werte zwischen -1 und +1 an. Eine Korrelation von +1 bedeutet, dass sich die Kurse im exakten Gleichschritt bewegen. Bei einer Korrelation von -1 entwickeln sich die Kurse genau entgegengesetzt. Nimmt man Papiere ins Depot, die negativ oder kaum miteinander korrelieren, gleichen sich Gewinne und Verluste zumindest teilweise aus und das Risiko im Gesamtdepot sinkt.
Die bereits vor mehr als 60 Jahren entwickelte MPT feierte in der Investmentbranche einen regelrechten Siegeszug. Auch heute fällen die meisten Fondsmanager ihre Anlageentscheidungen noch aufgrund dieses Modells, obwohl längst erwiesen ist, dass die Theorie eklatante Schwächen aufweist, weil sie auf teils unrealistischen Annahmen aufbaut. Folge: Der Diversifikationseffekt versagt oft dann, wenn er am dringendsten gebraucht wird – wenn es an der Börse kracht. In massiven Abwärtsbewegungen steigen die Korrelationen nämlich stark an. Ein Beispiel: die Finanzkrise 2008. Lag die Korrelation zwischen dem DAX und globalen Staatsanleihen zu Beginn der Krise noch bei minus 0,6, stieg sie im Verlauf der Krise auf plus 0,4 – und die erhofften Diversifikationsvorteile schwanden dahin.
Trotz dieser Schwächen vertrauen viele Fondsmanager nach wie vor auf die MPT. Und Anlegern werden dadurch viel zu hohe Risiken aufgebürdet. Doch es gibt eine Lösung, um diese Risiken in Schach zu halten. ڰϹٷ nutzt modernste Computertechnologie und Simulationsverfahren und berücksichtigt dabei die neuesten Erkenntnisse der Börsenforschung. Dadurch kann das Risiko in den global diversifizierten ETF-Portfolios genauer bestimmt und für jeden Anleger nach dessen Vorgaben gesteuert werden.
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